Entspannung deluxe

Alle zwei Wochen kommt Matthias sehr tiefenentspannt ins Büro. Was ist dann geschehen? Er hatte wieder eine seiner regelmäßigen Shiatsu-Behandlungen. Und die bereiten ihm ein Gefühl wohliger Erholung. Und gerade, wenn er wieder einmal nicht einschlafen konnte und ihm in der Nacht zuvor zu viel durch den Kopf ging, ist die Zeit auf der Massageliege eine willkommene Verlängerung der persönlichen Entspannungszeit.

Die sehr positive Wirkung von Shiatsu hat bei ihm zwei Gründe: Erstens ist es bei dieser Technik nötig, sich ganz und gar passiv zu verhalten. Er lässt einfach locker, der Therapeut organisiert die Körperhaltung bis ins Detail, er muss einmal absolut gar nichts tun. Wirklich GAR NICHTS. Er liegt in entspannter Atmosphäre, er riecht leicht nach ätherischem Öl und er wird auf angenehme Art berührt. Und, und das ist der zweite Grund, er kann spazieren denken. Er hat viel Zeit, seine Gedanken fließen zu lassen – ebenso wie die Wärme den Körper durchfließt. Und diese Kombination ist einmalig: Entspannt sein und Zeit zum Denken zu haben.

Die Shiatsu-Therapie kommt aus Japan. Das Wort bedeutet „Fingerdruck“ und ist aus der Kombination der energetischen Körperarbeit und manuellen Behandlungsmethoden entstanden. Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgekommene Technik ist eine Fortentwicklung der traditionellen chinesischen Massage Tuina. Die Behandlung umfasst jedoch weit mehr als den „Fingerdruck“: Zur Berührung setzt der Therapeut den ganzen Körper ein. Dabei arbeitet er weniger mit Muskelkraft als mit seinem Körpergewicht und versucht, während der Behandlung eine „energetische Beziehung“ zum Patienten herzustellen. Der bringt im Gegenzug Achtsamkeit, Sensibilität und Offenheit in die Behandlung ein.

Matthias bringt seine Shiatsu-Zeit immer auf einen besseren Entspannungs-Level: „Wenn ich sehr angespannt bin wegen beruflicher oder privater Probleme, bringt mir die Behandlung immer eine deutlich spürbare Entspannung. Wenn aber ohnehin eine gewisse Grundentspannung vorhanden ist, dann entfaltet Shiatsu bei mir auf beeindruckende Art und Weise seine volle Wirkung.“

Mit etwas Glück übernimmt sogar die Krankenversicherung die Kosten für die regelmäßige Shiatsu-Therapie: Manche Therapeuten haben eine Zulassung als Heilpraktiker und können die Behandlung so in Rechnung stellen. Viele Menschen sind sehr davon überzeugt, dass die Therapie, regelmäßig angewandt, viel mehr zum körperlichen Wohlbefinden und zur Muskelentspannung beiträgt als klassische Massagen oder andere Anwendungen. Und bei den Patienten, die schon seit Jahren regelmäßig kommen, hat Matthias‘ Therapeut auch die Erfahrung gemacht, dass sie auffallend resistent gegenüber stressbedingten Erkrankungen sind.

Das ist natürlich kein wissenschaftlicher Beleg, aber vielleicht hat die Entspannung doch sehr nachhaltige Wirkung. Oder es kommen nur einfach ohnehin eher entspannte Menschen auf die Idee, Shiatsu zu machen. Auf jeden Fall gehören bei Matthias Dinge wie der klassische Hexenschuss seit Jahren der Vergangenheit an. Und wenn er mal eine Verspannung spürt, dann ist das kein Drama mehr, sondern nach wenigen Tagen von alleine vergangen.

Wenn Matthias aus dem Behandlungsraum kommt, zückt er immer gleich sein Mobiltelefon. Natürlich will er wissen, ob jemand während der Stunde angerufen hat, ihn angemailt oder sonstwie kontaktiert hat. Aber zuerst schreibt er sich in die Notizfunktion seines Outlook Stichpunkte zu all den Ideen auf, die ihm vorher auf der Shiatsu-Liege gekommen sind. Damit er sie nicht wieder vergisst. * Lutz Leidinger

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